Heute möchte ich das Geheimnis der 5 Freunde lüften!

Ich spiele dabei nicht auf die allseits bekannte und beliebte Kinderbuchreihe an. Denn beim Wachstumskatalysator geht es ja nicht um unsere Kindheitserinnerungen oder Unterhaltung im engeren Sinne, sondern um das persönliche geistliche Wachstum.

Ich will heute der Frage nachgehen, warum es so wichtig ist, deine Zeit mit Leuten zu verbringen, die dich in deinem geistlichen Leben voranbringen. Damit meine ich Menschen, die ähnliche Ziele haben wie du. Damit meine ich Menschen, die schon da sind, wo du hin willst, und Menschen, die wie du, geistlich wachsen wollen.

Was hat es also auf sich mit dem Geheimnis der 5 Freunde?

Der US- amerikanische Autor und Trainer für Persönlichkeitsentwicklung Jim Rohn hat den Begriff des „Peer-Group-Effekts“ geprägt. Dahinter verbirgt sich bei Rohn die Aussage, dass Du der Durchschnitt der 5 Menschen bist, mit denen Du die meiste Zeit verbringst!

Jim Rohn, der Vater dieses Gedanken, wendete diese Aussage auf nahezu alle Lebensbereiche an:
– Wir sind also ungefähr so fit oder dick wie der Durchschnitt dieser fünf Menschen.
– Wir sind ungefähr so gestresst oder entspannt wie der Durchschnitt dieser fünf
– Wir verdienen ungefähr so viel Geld wie der Durchschnitt dieser Menschen
– Wir sind ungefähr so zufrieden mit uns, unserer Arbeit und unserem Leben, wie diese fünf
– Wir denken ungefähr dasselbe wie der Durchschnitt dieser fünf Menschen.

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Das kennt man ja. Die zu lernende Lektion beim Geheimnis der 5 Menschen liegt aber woanders: Denn Ungleiches wird auch gleicher, wenn es viel Zeit miteinander verbringt.

Der Junge, der die Redensarten oder Sprüche seiner neuen Mitschüler übernimmt – Yo Baby.
Das Paar, das nach 30 Jahren Ehe nicht nur dieselbe Frisur trägt, sondern auch in Gestik, Mimik und Sprache nicht mehr voneinander zu unterscheiden ist.
Der Hund und der Hundebesitzer, die sich irgendwie immer mehr ähneln, bis es schließlich der Hund ist, der den Stock wirft und das Herrchen bellt und hinterher rennt … naja, ganz so krass ist es vielleicht nicht, aber Du weißt, was ich meine. ☺

Und ob das alles so ganz genau stimmt und ob wir ganz genau der Durchschnitt dieser 5 Menschen sind, sei mal dahin gestellt.
Aber klar ist schon: Unser Umfeld, also die Leute mit denen wir uns umgehen, prägt, bzw. prägen uns enorm.

Wir kennen ja auch dieses alte griechische Sprichwort: „Zeig mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du bist!“ In der Bibel wird dieses Prinzip wie folgt beschrieben: „Eisen wird durch Eisen geschärft und ein Mann schärft das Angesicht seines Nächsten.“ (Sprüche 27,17)
Oder anders ausgedrückt: Die Menschen, mit denen wir durchs Leben gehen, hinterlassen Spuren in unserem Leben.

Warum ist das so?

Nun, wir lernen vieles einfach durch Imitation. Bewusst oder unbewusst imitieren wir häufig das Verhalten der Anderen. Wenn wir im Beruf, im Dienst, in der Kleingruppe oder in der Gemeinde quasi jeden Tag die gleichen Menschen um uns herum haben, dann gehören wir mit der Zeit in diese immer homogener werdende Gruppe.

Unser Ansichten und unser Verhalten werden sich immer ähnlicher. Das muss nicht unbedingt schlecht sein – aber um sich (geistlich) weiterzuentwickeln ist es ungünstig, wenn man sich immer nur mit den gleichen Menschen umgibt. Man schmort dann quasi im eigenen Saft. Und wenn diese Leute dann zusätzlich auch noch ein geistlich niedriges Niveau haben oder spirituelle Gnome sind, dann ist dies alles andere als förderlich!

Auf zu neuen Horizonten

Nun kann ich mir die Leute in meinem Umfeld ja manchmal nur bedingt aussuchen. Ich habe nun mal den Job, den ich habe oder die Gemeinde oder die Kleingruppe.
Wobei, das ein oder andere kann man tatsächlich auch mal ändern und vielleicht solltest Du auch mal darüber nachdenken an diesen Stellschrauben etwas drehen.
Das macht vor allem dann Sinn, und deswegen sprechen wir hier über das Geheimnis der 5 Freunde, wenn es in diesem Umfeld überhaupt niemanden gibt, der dich zieht oder pusht oder der dir geistlich die ein oder andere Nasenlänge voraus ist.

Versteh mich bitte nicht falsch! Ich will nicht sagen, dass wir uns nicht um die Ausgestoßenen und Schwachen zu kümmern haben und wir uns nur noch mit der geistlichen Elite treffen. Jesus sagt unmissverständlich, dass wir uns um die Schwachen, die Hilflosen, die Armen und die Unterdrückten kümmern sollen.
Die Bibel ermahnt uns aber auch, dass wir geistlich stark werden sollen. So zum Beispiel in Epheser 6,10: Werdet stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, sagt Paulus. Und dieser Paulus rät seinem jungen Mentee Timotheus in 2. Tim. 2,2, dass dieser vor allem jene um sich sammeln soll, die geistlich was aus auf dem Kasten haben und ein Wachstumsklima für andere schaffen können oder wollen.

Es geht also nicht um ein entweder oder, sondern um ein sowohl als auch! Als Nachfolger Jesu kümmerst du dich um die Benachteiligten, aber du sorgst genauso dafür, dass du von GlaubensRiesen umgeben bist.
Konkret heißt das dann folgendes: Wenn unter den 5 Leuten in deinem nächsten Umfeld bereits zwei sind, die den geistlichen Durchschnitt erheblich senken, dann sollten die übrigen 3 Personen auf jeden Fall dafür sorgen, dass das geistliche Durchschnittsniveau steigt. Noch besser wäre sogar, wenn es dann neben diesen 2 Leuten 5 weitere Personen gäbe, die dich geistlich pushen, ziehen oder inspirieren.

Es geht beim Geheimnis der 5 Freunde nicht in erster Linie um ein Rechenexempel, sondern darum, dass sich neue Horizonte zu eröffnen. Es geht fernab dieser Zahl 5 darum, mich ganz aktiv mit Menschen zu umgeben und mit jenen im intensiven Austausch zu sein, die mir ein Ansporn sind.
Deine Entscheidung mit wem du dich umgibst, bestimmt darüber wohin du dich entwickelst und was aus dir wird. Deine Entscheidung mit wem du dich umgibst, bestimmt darüber wohin du dich entwickelst und was aus dir wird. Es ist deine Entscheidung.

Zettelübung

Ich möchte dich jetzt einfach mal zu einer kleiner Praxisübung einladen.
Nimm einen Zettel, nimm einen Stift, und schreibe 5 Namen auf: Mit welchen Bekannten und Freunden verbringst Du die meiste Zeit?
Mach’s echt. Dauert nur eine Minute, ist aber sehr, sehr hilfreich.
Du hast dann eine Liste mit Namen vor Dir liegen. Diese Liste ist viel mehr als nur eine Liste. Diese Liste ist das Ticket für deine geistliche Reise.
Wenn Du diese Namen liest 
und daran denkst, dass Du der Durchschnitt dieser Menschen bist
 und immer mehr wie sie werden wirst;
 wenn Du Dir vorstellst,
dass ihr geistliches Leben auch Dein Leben sein wird oder ihr geistliches Niveau auch deins bestimmt, …
… lässt Dich das aufschreien oder lächeln?

Angenommen, Du würdest gern großzügiger sein, mit dem Lästern aufhören, gabenorientierter leben, intensiver beten, anders glauben, mehr für andere Menschen tun, neue Zugangswege zur Bibel finden, Gott leidenschaftlicher anbeten, Ängste überwinden, Abenteuer erleben oder positiver sein, dann kannst Du noch so tolle Vorsätze haben, noch so viele Anläufe unternehmen, Dich noch so oft aufbäumen wie du willst.
Wenn die Leute, mit denen Du die meiste Zeit Deiner Tage verbringst, dieselben bleiben, wirst Du immer wieder und wieder und wieder in den Sog dieses Durchschnitts geraten.

Es kommt nicht nur darauf an, wie motiviert Du bist, wie intelligent, wie geisterfüllt oder erfahren. Sondern es kommt auch auf die Menschen an, mit denen Du Deine Zeit verbringst.
Wenn die Namen dieser 5 dir nicht unbedingt oder nicht nur ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben, dann bietet es sich an, einen zweiten Zettel zur Hand zu nehmen und 5 weitere Namen aufzuschreiben:
Mit welchen Menschen möchtest du in Zukunft mehr Zeit verbringen?

Hier identifizierst Du dann die Leute aus deinem Bekanntenkreis, deiner Gemeinde oder deiner Kleingruppe mit denen du zukünftig mehr Zeit verbringen möchtest, weil sie dich pushen und nach vorne bringen können.
Das ist das Geheimnis der 5 Freunde!

Deine Umgebung gewinnt immer

„Deine Umgebung gewinnt immer“, sagte der Redner Stewart Emery.
Wir brauchen andere Menschen, um unsere Ziele zu erreichen. Und zwar solche Menschen, die uns unterstützen und nicht solche, die uns sabotieren. Menschen, die geistlich schon dort sind wo wir hin wollen oder doch zumindest schon auf dem Weg dorthin sind.

Hast Du solche Menschen an Deiner Seite? Wenn nein, dann ist es vielleicht an der Zeit, Dein Umfeld neu zu gestalten. Womöglich denkst Du wirklich: „Ich kann doch nicht einfach jemanden aus meinem Leben stoßen, nur weil dieser Mensch ein geistlicher Gnom ist und eher runterzieht als Kraft zu geben!“
Stimmt. Aber Du kannst – und du solltest – weniger Zeit mit denen verbringen, die sich nicht in deine angestrebte Richtung entwickeln. Und du solltest dir neue Weggefährten suchen, die wie du vorwärtskommen, wachsen und gedeihen wollen und auf ihrer Reise mit Jesus immer ganz weit vorne sein möchten.

So gut wie jeder von uns hat schon mehrfach in seinem Leben das Umfeld gewechselt, oder? Neue Schule, neue Freunde, eine Ausbildung oder ein Studium, und ein neuer Bekanntenkreis.
Arbeitsplatzwechsel oder Umzug, und plötzlich ganz andere soziale Gewässer, in denen Du schwimmst.
Was soll falsch daran sein, auch ohne neuen Lebensabschnitt, bewusst weniger Zeit mit diesen und mehr Zeit mit anderen Leuten zu verbringen?

Deine Umgebung gewinnt immer. Welche wählst Du?